Generell gilt, dass fast alle Veranstaltungen der Inayatiyya auch ohne Einweihung bzw. Initiation besucht werden können. Doch sobald wir spüren, dass dies der richtige Weg für uns ist, wächst meistens auch der Wunsch nach einer engeren Einbindung. Eine Inititation ist wie ein Gelübde, ein Bekenntnis. Sie verbindet uns mit der Kraft der Tradition, mit der Kraft der Meister:innen, die vor uns diesen Weg gegangen sind. Gleichzeitig bekennen wir uns aber auch dazu, dass wir der Tradition und ihren Vertreter:innen sowie der Lehre selbst mit Respekt und Verantwortung begegnen. Eine Initiation ist außerdem eine Bindung, die über den physischen Tod hinausgeht. Ein solcher Schritt sollte deshalb wohl überlegt sein.
Eine Initiation im traditionellen Sinn (bayat) gibt es nur für die Murid:as der Inneren Schule. Wer eine solche Einweihung erhält, von dem wird auch erwartet, dass er oder sie sich bewusst auf den Pfad der Transformation begibt und unter Anleitung eines persönlichen Guide regelmäßig gewisse Atem-, Reinigungs- und sonstige Übungen absolviert.
Wer diesen Transformationspfad (noch) nicht betreten oder an einer der übrigen sechs Aktivitäten der Inayatiyya teilnehmen will, kann dafür auf Wunsch als Bekräftigung einen persönlichen Segen erhalten und wird dadurch zum Ashiq. Das Wort Ashiq leitet sich von ‘ishq, Liebe, ab.
Es ist auf dem spirituellen Weg sehr hilfreich, eine direkte Beziehung zu einer persönlichen Lehrerin oder einem Lehrer einzugehen. Denn jeder Pfad ist unterschiedlich. Wir beginnen bei unseren eigenen Konditionierungen, und für jede:n von uns stellen sich unterschiedliche Hindernisse in den Weg. Hindernisse, an denen wir wachsen und unsere spirituellen Kapazitäten entwickeln können.
Die Guides der Inayatiyya haben eine langjährige Schulung durchlaufen, bevor sie für diese Funktion initiiert wurden. In Österreich stehen zur Zeit folgende Personen für individuelle spirituelle Begleitung zur Verfügung: